VIA ALPINA

Heute geht’s los – naja, leider nicht ganz.

Die Maske muss mit

Es ist der 1. Mai 2020. Heute hätte ich die ersten Schritte der Via Alpina gemacht und wäre in Monaco losgelaufen. Stattdessen sitze ich in Flims und wäge meine Gesichtsmaske. Aber hey, es scheint so auszusehen, als würde sich die ganze Corona-Sache langsam etwas beruhigen. Gestern hat der SAC ein Statement verfasst, dass die Hüttensaison starten wird – jedoch nur unter den bereits bekannten Schutzmassnahmen. Bedeutet, die Schutzmaske kommt mit in den Rucksack. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würde sich meine Alpina-Planung nur noch auf die Schweiz begrenzen. Aktuell schliesse ich einen verspäteten Start in Monaco aber nicht aus. Wir werden sehen – ich plane nun beide Optionen. Spätestens im Juni möchte ich starten, wenn auch vom Genfersee an der Schweizer Grenze. Falls die Grenzen aber öffnen, bin ich sofort weg. Das wird schätzungsweise nicht vor dem 11. Mai soweit sein. Das Positive, der Schnee ist durch den warmen Frühling schon stark geschmolzen und so müssten viele Schneefelder bis zu meinem Start bereits verschwunden sein.

Heute habe ich deshalb nochmals meine Gear-Liste optimiert. Besonders zu Beginn von Corona hatte ich so gar keine Lust mehr auf alle Via Alpina To do’s. Es frustrierte mich extrem etwas zu planen, das vielleicht komplett ins Wasser fällt. Deshalb habe ich mich auf andere Dinge konzentriert. Nun bin ich aber wieder top-motiviert! Die Gear-Liste ist bereits komplett. Heisst, ich besitze die gesamte Ausrüstung, die ich für eine Weitwanderung benötige. Logisch, denn es ist ja nicht die Erste – obwohl – es waren bisher ja nur einwöchige Wanderungen. Aber die Ausrüstung ist meist die Gleiche.

Um Optimierungen vorzunehmen, habe ich heute stundenlang mit meiner Küchenwaage jeden einzelnen noch so kleinen Gegenstand gewogen. Dabei hat sich herauskristallisiert (was ich leider schon ahnte), dass ich mein Schlafsystem echt verbessern sollte (oder könnte). Zum Schlafsystem gehört: Zelt, Matte, Schlafsack. Das Zelt (Hubba NX) ist leicht und robust – bin ein grosser Fan. Aber es ist nicht ultraleicht. Das Gleiche gilt auch für meinen Schlafsack. Ein weiterer optimierungsbedürftiger Punkt wäre mein Tragesytem – also der Rucksack. Alle drei Dinge sind für eine Weitwanderung etwas schwer, wenn auch qualitativ super. So habe ich nochmals fleissig recherchiert und mich für ein Upgrade des Rucksacks und des Schlafsacks entschieden. Ich bin sehr gespannt, was da in den nächsten Tage bei mir ankommt! Der Rucksack (Osprey Lumina 60) ist einer der Leichtesten auf dem Markt, mit einem sehr hochwertigen dem Rücken angepassten Design. Mein ursprünglicher Rucksack (Osprey Aura 50) war über 2kg schwer. Der Osprey Lumina ist mit ca. 850 Gramm ein echtes Leichtgewicht. Sogar bei der Schlafsack-Wahl wurde ich recht mutig: Ich habe mir doch tatsächlich ein Quilt bestellt! Ein Quilt ist ein Schlafsack, welcher unten offen ist. Das Material wird ausgespart, denn von der Kompression des Körpergewichts würde die Wärme sowieso nicht mehr gut isolieren. Den Quilt kann man dafür über die Matte spannen und er ist halb so schwer wie mein alter Schlafsack.

In den nächsten Tagen finalisiere ich meine Packliste und gehe sicher auch noch probe-wandern. Dann werden die Strecken nochmals analysiert und gekürzt, wo es geht. Grosse Bögen in der Route der Via Alpina werde ich voraussichtlich auslassen. Sonst wird es zu knapp, in dieser verkürzten Wandersaison.

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