Strecke: Batöni zur Sardonahütte, 16km, 7h, 843hm+, 490hm-
Dank der Vorarbeit des dritten Tages sollte Tag 4 gemütlich werden. Wir liessen uns von der Sonne wecken und assen gemütlich Frühstück auf einem grossen Stein neben dem Zelt. Obwohl fast 900 Höhenmeter der heutigen geplanten 1650 Höhenmeter bereits «erledigt» waren, wachte ich etwas demotiviert auf. Der Heidelpass jagte mir Angst ein, weil ich genau sah wie steil es den Berg hochging. Meine Energiereserven waren nicht vollgeladen und so zweifelte ich auch an der Entscheidung, erst so spät zu starten und auszuschlafen. In der prallen Hitze ging es also nochmals 800 Höhenmeter bergauf und dieses Mal so richtig, richtig steil. Die Schneefelder nach dem Heidelpass waren machmal hart gefroren und eine echte Challenge. Nach ca. einer Stunde ab dem Heidelpass war ich schon am Plattenseeli. Der See war meine Motivation für den gesamten Tag. Ich konnte mir nichts Besseres als eine Erfrischung in einem blauen Bergsee vorstellen und als ich endlich ankam war der See noch schöner als in meinen Vorstellungen. Gleich zweimal sprang ich vom Stein in den See und fühlte mich wie neu geboren. Momente wie diese lassen mich gleich alle Strapazen vergessen und machen unendlich glücklich.
Nach weiteren zwei Wanderstunden erreichten wir die Sardonahütte die Hütte und besonders schön fand ich den Blick auf den Piz Dolf, Piz Sardona und Piz Segnes – die Flimser Hausberge und meine persönlichen Lieblinge. Ich war bereits vor 13 Jahren einmal zur Sardonahütte via Sardonagletscher gelaufen und deshalb wollte ich unbedingt wiederkommen. Denn die Hütte wurde 2015 renoviert. Kurz vor 18.00 Uhr kamen wir an und ich wusch mir mit einem kleinen Stück Seife im Waschbecken bei dreifachem «Brain-Freeze» die Haare. Es gab wieder Spagetti und auch flotte Gesellschaft von den ETH Lehrlingen, welche eine Freiwilligenwoche absolvierten und die Wanderwege im Gebiet ausbesserten. Höhepunkt der Sardonahütte waren überraschenderweise nicht die beiden Hütten-Büsis, sondern die fünf Steinböcke die man direkt hinter der Hütte spielen und kämpfen sehen konnte. Der jüngste Steinbock muss wohl ein Freestyler gewesen sein. Mehrmals zeigte es uns seine 360° im felsigen Gelände. War für eine Touristenvorstellung!
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