VIA ALPINA

Abreise-Bammel!

Gepäck_Via Alpina

Ich schreibe nun schon den dritten Vorbereitungsblogpost. Eigentlich wäre ich jetzt schon bald einen Monat unterwegs und würde natürlich keine so langweiligen Posts zur Planung mehr verfassen. 😉 Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Dafür gibt es aber auch Erfreuliches ohne Zusammenhang zum Wandern. Ich habe nämlich ab Herbst – sobald ich zurück bin – bereits einen coolen Job gefunden. So lässt sich eine Auszeit während der Wirtschaftskrise besser geniessen, wenn schon für einen Einstieg in die Arbeitswelt gesorgt ist. 🙂 Mein Material ist nun komplett und über die erste Ladung an Essen habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Wie schon auf anderen Wanderungen werde ich mich ungefähr wie folgt verpflegen:

  • Morgens: Riegel (am liebsten die von Rawbite mit Nüssen, Feigen und Datteln)
  • Mittags: Darvida, Brot, Hummus, Dörrfrüchte
  • Abends: Pasta, Polenta, vorgekochter Reis, Kartoffelstock

Aus Erfahrung weiss ich, dass ich tagsüber keine grossen Pausen mache und eigentlich auch erst am Abend richtig hungrig bin. Umso wichtiger ist es dann, auch was Warmes zu essen. Und natürlich bin ich super happy, dass die Berghütten & Restaurants nun wieder offen sind. Denn das Projekt ist ja schon lange in Planung und so habe ich etwas Geld gespart, um es auch geniessen zu können. Ich werde definitiv des Öfteren in Berghütten essen, um Rucksackgewicht zu sparen und was Richtiges zu bekommen. Jede Woche ist auch eine Hotel- oder Herbergenacht eingeplant, um mal zu duschen, die Powerbank wieder zu laden und einen Blogpost zu veröffentlichen. 

Jetzt wird noch die Wohnung geputzt, aufgeräumt und entsorgt, allen Tschüss gesagt und dann geht’s definitiv Ende Mai los mit dem Zug nach Vernayaz. Es ist der Ort, an dem ich angekommen wäre, wenn ich die Grenze von Frankreich in die Schweiz passiert hätte. Dann geht’s von von eben diesem Dorf, also Vernayaz, los (ist übrigens in der Nähe von Martigny / Genfersee) durch die Schweiz. Entweder danach direkt durch Österreich oder die Originalroute – erst über Süddeutschland. Später folgt Slowenien und am Schluss ein Mini-Stück Italien. Der Plan ist danach wieder zurückzukehren nach Vernayaz und dann von dort nach Monaco zu laufen. Falls bis dann noch kein Wintereinbruch stattgefunden hat… Der Plan von Meer zu Meer ist also nur halbwegs machbar. Sofern die Grenzen in Slowenien und Italien dann noch rechtzeitig öffnen. Auch hoffe ich echt, dass die ersten Tage in der Schweiz nicht allzu verrückt werden mit dem Schnee. Hat halt schon noch viel rumliegen und das erschwert die Tour massiv. Der Schweizer Teil ist eher so die Königsetappe und somit nicht gerade ein easy Einstieg ins Projekt. Aber ich freue mich sehr und muss es einfach locker nehmen.

Abreise-Bammel!

Und wie könnte es auch anders sein (wer mich kennt, kennt auch das Problem..) fängt nun auf einmal mein Hals an zu kratzen, das Ohr an zu zwicken und meine Stirn ist heiss. Ich bin ja so nervös, dass mein Körper mal wieder Drama macht. Da ich mir das schon gewohnt bin, versuche ich es mehr oder weniger zu ignorieren und mich nicht zu fest mit letzten To do’s zu stressen. Zum Glück weiss ich, dass es meist nur die erste Woche betrifft und es mir dann – sobald ich mal drin bin – wieder besser geht. Sitze nun aber bei 20° Grad mit Stirnband, Neckwarmer am Schreibtisch und habe mir vorsichtshalber Echinaforce und Supradyn reingehauen.. Schaden wird’s wohl kaum.

Kein Filter 

Heute habe ich im Safiental noch ein paar Fotos für den Blog gemacht. War total gestellt, die Fotos jedoch sind super geworden. Musste dann aber echt lachen, wie man das alles inszenieren kann. Da habe ich den Entschluss gefasst, auf dieser Tour ganz ehrlich davon zu berichten. Auch wenn ich nicht mehr laufen mag, wenn meine Laune im Keller ist, oder was sonst so für Probleme anstehen. Denn das gehört schliesslich auch dazu. Nicht nur die schönen Instragram-Zelt-Fotos. 

Es stresst mich ja total, den Blog am ersten Tag meiner Wanderung zu publizieren – bisher war er mein kleines Geheimprojekt. Nachher könnt ihr alle lesen, was ich mache, wo ich bin, was ich denke. Man gibt sich so ausgesetzt und verletzlich. Höre jetzt schon Stimmen: „Uui, hesch gseh, jetzt macht sie ein uf Influencer“ :D! Aber was soll’s. Wandern und draussen sein erfüllt mich und ich liebe es zu Schreiben (& “fötela” natürlich) und andere zu inspirieren. Man muss auch mal über seinen Schatten springen und was wagen. 

Ja und sonst gibt’s nicht mehr viel zu sagen – will jetzt endlich los! Der erste on-tour Blogpost folgt dann in der ersten Juni Woche. Freue mich über Feedback von euch. Gibt zu 100% Tage wo eine nette Nachricht einen anstrengenden Tag wieder aufheitern kann. 

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1 Comment

  • Reply
    Alain Croué
    8. Oktober 2020 at 11:17

    Bravo, bravo
    Quel courage
    Tu es passée dans la Roya juste avant la catastrophe
    Respect

    Alain et Alain au refuge de Nice

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